Auswahlkriterien der Jury
Der Schreibwettbewerb der Stiftung Handschrift soll Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, sich in Form eines Aufsatzes mit dem Thema „Schreiben mit der Hand“ aktiv zu beschäftigen. Jährlich wechselnde Aufsatzthemen fordern die teilnehmenden Schulklassen auf, sich innerhalb einer Schulstunde mit dem gestellten Thema handschriftlich auseinanderzusetzen. Eine Jury aus Expertinnen und Experten bewertet die eingereichten Aufsätze und wählt die interessantesten darunter zur Publikation in einem Buch aus.
Die Preise für die prämierten Teilnehmenden reichen von Sachprämien bis hin zur Einladung zu Workshops unter der Leitung erfahrener Autorinnen und Autoren. Somit wird eine aktive Förderung des Schreibens mit der Hand für eine größere Anzahl von Teilnehmenden erreicht. Die Schülerinnen und Schüler sollen einen Eindruck davon bekommen, wie wichtig es ist, sich die Welt mit der Hand zu „erschreiben“, im Gegensatz zu einer „copy & paste“-Kultur unter Verwendung der Computertastatur.
Bei der Lektüre der Beiträge durch die Jury kommen nicht in erster Linie die klassischen Kriterien des Schulaufsatzes zum Tragen. Die Beiträge werden als das Resultat eines freien, kreativen Schreibens mit all seinen individuellen Ausdrucksmöglichkeiten gesehen. Dies ist die Grundlage der Prämierung.
Die Jury berücksichtigt bei den Aufsätzen verschiedene Kriterien. Die Handschrift sollte lesbar, aber es muss keine „Schönschrift“ sein. Eine klare Gliederung des Inhaltes hilft der Jury, die Struktur des Aufsatzes zu erkennen. Grammatik und Interpunktion sollten der Jahrgangsstufe der Schülerin oder des Schülers entsprechen. Die Auswahl der eingesetzten Stilmittel, die sprachliche Gestaltung, die gewählte Perspektive – all dies kann die Schülerin oder der Schüler selbst bestimmen. Wie werden die handelnden Personen charakterisiert? Welche Spannungsmomente fesseln die Leserin oder den Leser? Wie kreativ und eigenständig schreibt die Autorin oder der Autor? Welche Atmosphäre entsteht im Kopf der Leserin oder des Lesers? Welche Stilmittel werden gewählt? Dies sind die Kriterien, nach denen die Jury ihre Auswahl trifft. Die Schülerin oder der Schüler soll einen eigenständigen, individuellen handschriftlichen Beitrag erstellen – und keine Kopie populärer medialer Inhalte.
Fazit
Bei der Prämierung der eingereichten Aufsätze entscheidet – immer mit Blick auf das gestellte Thema und die Klassenstufe – Individualität vor Uniformität, eigene Ideen vor übernommenen Vorlagen, Charakter vor Beliebigkeit, neue Sichtweisen vor Allgemeinplätzen. Die Beiträge der Schülerinnen und Schüler sollen die Leserinnen und Leser den kreativen Freiraum spüren lassen, der durch das Schreiben mit der Hand entstehen kann.